1x einkaufen, 10 Tage esse… Die ganze Familie muss in Quarantäne. Da stellen sich bei der Mama sofort zwei Fragen: Wie plane ich das Essen für diese Zeit? Wie kaufe ich ein, damit wir möglichst lange davon leben können? Wir waren  in Quarantäne und hier berichte ich von unseren Erfahrungen und gebe Euch Tipps für den Fall dass es Euch auch „erwischt“ 😉 So eine Quarantäne als Familie bringt die Menüplanung auf einen ganz neuen Level 😉

 

Als mein Mann sich schlecht fühle und mir mitteilte, dass er sich auf Corona testen lassen muss, stand ich mit den Kindern im Einkaufsladen in der ersten Abteilung. Das veränderte natürlich alles. Meine aktuelle Einkaufsliste würde uns nur 2 bis 3 Tage ernähren. Und so musste ich kurzerhand umdisponieren. Damit Euch das leichter fällt als mir in diesem Moment, hab ich Euch hier eine Liste mit Tipps zusammengestellt, die helfen sollen den Einkauf so zu planen, dass ihr möglichst lange ohne zusätzlichen Einkauf auskommen könnt. Natürlich ist es dennoch hilfreich, wenn Euch Freunde, Familie oder Nachbarn nach der ersten Woche der Quarantäne einen Einkauf vorbeibringen können. Lieferdienste haben dank Corona ja gerade ellenlange Wartelisten und helfen Euch im Akutfall daher leider kaum.

So fütterst Du Deine Familie durch die Quarantäne

 

1. Bleib flexibel in der Menüplanung

Wir hatten uns darauf eingestellt, dass wir meinen Mann im Fall eines positiven Tests im Elternzimmer separieren würden. Ich würde im Wohnzimmer übernachten, gesund bleiben und mich um die Kinder, die Verpflegung und die Wohnung kümmern. Guter Plan soweit. Leider hat mich Corona einige Tage später ebenfalls erwischt und ausser Gefecht gesetzt.

Wichtig beim Quarantäne-Einkauf ist daher unbedingt, dass ihr Menüs einplant, die da sind um genossen zu werden und andere Mahlzeiten um Euch am Leben zu erhalten. Da darf ruhig auch einmal etwas mehr Convenience-Food im Einkaufwagen landen als üblich. Plant auf dem Speiseplan für einige Tage einen Plan B ein – So seid Ihr auf alles vorbereitet.

 

2. Wähle Früchte und Gemüse weise

Einige Früchte- und Gemüsesorten halten sich nur einige Tage, andere sind auch eine längere Zeit lecker. Hier gibt es Tricks um geschickt einzukaufen:

Verschiedene Reifegrade bei Früchten

Bananen beispielsweise halten sich je nach Reifegrad unterschiedlich lange. Ich habe beim Einkauf darauf geachtet, gelbe Bananen und grüne Bananen zu kaufen. So hatten wir am Anfang der Quarantäne einige reife Bananen als Snack und gegen Ende der ersten Woche nachgereifte Bananen. Dasselbe trifft zum Beispiel auch auf Tomaten und Birnen oder Avocado zu.

Lange haltbar und somit sehr dankbar sind zum Beispiel Äpfel, Heidelbeeren, Mandarinen.

Verschiedene Haltbarkeit von Salaten und Gemüse

Das liebe Gemüse – Anfangs gab es frische Salate, Brokkoli, Gemüsesticks mit Dip und so weiter. Etwas später Nüsslisalat, Blumenkohl und Karotten und am Ende dann grüne Bohnen, Erben und Rüebli und Spinat aus dem Tiefkühler.

Vorgewaschene und vorgeschnittene Salate halten sich Zuhause weniger lang als Salate, die frisch als Kopf gekauft werden. Kopfsalat und Eisbergsalat verlieren ihren Biss schon nach wenigen Tagen. Aber Nüsslisalat (Feldsalat, Vogerlsalat, Rapunzelsalat) oder Chinakohl halten sich  kühl gelagert mehrere Tage lange frisch.

Gemüse, die richtig gelagert, lange haltbar sind, sind beispielsweise Rüebli (Karotten), Peperoni, Gurke, Kürbis oder Blumenkohl. Gerade im Winter lassen sie sich auch draussen in einer Box gut kühl und dunkel lagern – Das hilft in einer Quarantänesituation um den übervollen Kühlschrank etwas zu entlasten.

Auch Suppen sind eine gute Möglichkeit Gemüse aufzutischen – Als Hauptgang mit Brot oder als kleine Vorspeise wie früher. Gemüse das am Ende der Haltbarkeit angelangt ist, kann hier wudnerbar verwertet werden und hält sich danach als Suppe nochmals ein paar Tage.

Zuwenig Platz im Kühlschrank - Kartonbox für draussen im Winter

 

Tiefgekühlte Früchte- und Gemüsesorten

Um Früchte und Gemüse auch gegen Ende der Woche im Speiseplan der Familie anbieten zu können, hilft es sehr Tiefkühlprodukte zu kaufen. Himbeeren für ein Birchermüesli, Spinat, Erbsen oder grüne Bohnen als Beilage und Zwetschgen (Pflaumen), Aprikosen oder Kirschen zur Verwendung auf einem Fruchtkuchen – Das bringt auch etwas Abwechslung auf den Menuplan.

 

3. Fülle den Notvorrat auf wo nötig

Natürlich hilft es auch sehr, wenn der Notvorrat gleich aufgefüllt wird. Mehl, Salz, Butter, Zucker, Hefe, Öl, Essig und natürlich Schokolade 😉 Dafür braucht Ihr nicht Unmengen zu kaufen, ihr müsst ja nur 10 bis 20 Tage überleben. Uns als 4-köpfige Familie reichte der Notvorrat mit 2 kg Salz, 3kg Mehl, 2 kg Zucker, 2 Würfeln Hefe, je 1 l Sonnenblumen- und Olivenöl zusätzlich zu dem was wir bereits in Gebrauch hatten gut aus. Kein Grund also, den Laden leer zu kaufen 😉

Schaut dabei gerne auch in den Tiefkühler: Habt Ihr noch vorgekochte Saucen? Perfekt, plant sie ein. Nicht mehr? Dann kauft Euch gerne die Zutaten und bereitet sie in den ersten Tagen der Quarantäne zu und füllt das Tiefkühllager wieder auf. Oder kauft sie Euch fertig 😉

 

4. Abwechslung ist wichtig

In der Quarantäne ist Abwechslung ein kostbares Gut. Nebst Beschäftigungsideen für Familien in Quarantäne sind die Mahlzeiten hier in meinen Augen ein wichtiges Instrument. Wir haben hier absichtlich viel Verschiedenes eingeplant:

Stärkebeilagen

Es gibt nicht nur Nudeln und Reis 🙂 Gute Alternativen sind auch Polenta, Ebly (Hartweizen), Couscous, Risotto oder Linsen.

Kartoffeln lassen sich kühl und dunkel längere Zeit gut lagern und können in verschiedenste Stärkebeilagen verwandelt werden: Frisch gegart als Gschwellti (Pellkartoffel) oder anschliessend als Bratkartoffeln, Rösti oder Kartoffelpuffer. Nicht zu vergessen die mehlige Variante in Gratins, als Kartoffelstock, Gnocchi oder Schupfnudeln.

Brötchen zu selber zu backen, bietet nicht nur eine gute Stärkebeilage, sondern auch gleich eine Beschäftigung für Kinder. Da darf dann jedes Brötchen anders gestaltet werden – Gerne auch aus Grittibänz- oder Zopfteig (schau mal hier: Kinderleicht hübsche Zopfbrötchen backen). Oder wie wärs einmal mit Knoblauchbrot als Beilage? Pizzateig selber machen oder Fonduebrot?

Für den Sonntag haben wir Frischbackgipfel und Aufbackzopf gekauft und sie im Kühlschrank gelagert und am Sonntag aufgebacken.

Alternativ haben wir Brot aus dem Laden im Tiefkühler eingefroren und zwischendurch ausgebacken. Das geht ganz leicht. Backofen vorheizen auf 250 Grad. Tiefgefrorenes Btor aus dem Tiefkühler nehmen, rundum leicht anfeuchten mit Wasser aus dem Wasserhahn. Tja und dann 7 bis 10 Minuten backen. Schmeckt wie frisch, nur etwas knuspriger 😉

Mit den Kindern zusammen lassen sich auch gerne einmal Spätzli (Knöpfli, Spätzle) selbst machen.

Convenience-Produkte, die wir eingesetzt haben sind Gnocchi, Schupfnudeln und Tortellini – Gerade als mein Mann und ich krank waren, hat uns das gerettet 😉

 

Fleisch, Eier und Fisch

Anfang der Woche planten wir Fleisch ein, das sich weniger lange halten liess. Pouletgeschnetzeltes mit Currysauce, Schnitzel mit Salatteller, Pouletschenkel mit Bratkartoffeln, etc. Geschnetzeltes Rindfleisch haben wir eingefroren um daraus etwas später eine Hackfleischsauce zu machen, die wir für 4 verschiedene Menus und optimal auch in der Resteverwertung einsetzen können. Im Kühlschrank besonders lange halten sich Cervelats, Salami und Nussschinkli (Schinken von der Nuss des Schweins – Wird gebrüht, aufgeschnitten und warm gegessen). Im Tiefkühler haben wir zudem Chicken Nuggets gelagert.

Eier gab es zu Beginn einmal ganz frisch in der 3-Minuten-Ei-Variante, danach als Rührei oder kalt und hartgekocht zum Abendbrot. Natürlich durfte das Spiegelei zu Mittag nicht fehlen. Es lohnt sich bei Eiern etwas grosszügiger einzukaufen, da sie ja auch für das Panieren von Fleisch oder das Backen von Kuchen verwendet werden. Wir verwenden Sie auch gerne zur Resteverwertung in gebratenen Reis mit Speck, Erbsen und Rüebli (Möhren).

Fisch gab es in dieser Zeit leider nur als Fischstäbchen. Aber hey, jeder liebt sie und auch sie haben zu unserer Rettung beigetragen 😉

 

5. Denk an alle Mahlzeiten

Als Familie isst man ja nicht nur zu Mittag und zu Abend. Da kommen ja noch der Zmorge (Frühstück), Znüni (Brotzeit, Jause) und Zvieri (Vesper) hinzu. Auch dafür will gesorgt sein.

Joghurt lässt sich da gottseidank ja schon mal lange halten und wird bei uns eigentlich immer gerne gegessen. Zum Frühstück bieten wir abwechslungsweise Brot, Toast, Joghurt, Knäckebrot, Birchermüesli oder Corn Flakes an . Zum Znüni und Zvieri gibt es gerne Früchte mit etwas Brot, Guetzli (Kekse), Salzgebäck, Popcorn oder Kuchen. Das meiste davon ist länger haltbar und muss einfach in einer gewissen Menge vorhanden sein.

 

6. Biete zwischendurch auch etwas für die Seele an

Und manchmal braucht es einfach etwas um die Moral hoch zu halten, das allen gut tut und etwas für die „Seele“ ist – Superschokoladige Schokolademuffins, Früchtekuchen oder Bananenschiffchen zum Beispiel. Das natürlich nur, wenn es Euch auch grad passt und ihr fit seid. Ein fertiger Kuchenteig kann hier behilflich sein und Du kannst die Früchtewähe ohne viel Aufwand auf den Tisch bringen. Und die Schokomuffins gehen ruck zuck und die Kinder können dabei wunderbar mithelfen.

Genausogut können das natürlich auch Popcorn, Chips oder M&M’s sein 😉

 

Wir haben die Quarantäne alles in allem gut überstanden. Ich war in den ersten drei Tagen voll für die Familie da, während mein Mann im Bett lag. Ab Tag vier waren wir beide bis Tag acht krank und haben abwechselnd nur ganz einfach gekocht – Für mehr hat die Energie einfach nicht gereicht. Ab Tag neun hat mein Mann das Kochen übernommen und ab Tag 13 waren wir beide über den Berg 🙂

 

Wart Ihr auch schon mit der ganzen Familie in Quarantäne? Wie ist es Euch ergangen? Was habt Ihr eingekauft, gekocht und womit habt Ihr den Kindern die Zeit vertrieben? Seid Ihr gesund geblieben? Ich freue mich auf Eure Kommentare 🙂

 

Liebe Grüsse, Alexandra

 

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