Kinderleicht das deutsche und französische Kartenspiel kennenlernen

Damit die Kinder die typischen regionalen Spielkarten möglichst leicht kennen lernen, gibt es einfache Lernspiele zum einsteigen. Bei diesen Kartenspielen ist es egal welches Blatt verwendet wird – Die Schweizer Jasskarten, das deutsche Blatt oder das französische Blatt. Diese Spiele sind bei uns Zuhause sehr begehrt und auch für unterwegs sehr praktisch. Denn mit einem einzigen Kartenset kann man sich gleich in mehreren Spielen messen 😉

Schon als ich ein Kind war, waren diese Kartenspiele nahezu allgegenwärtig. Da fast jedes Kind sie kannte, verkürzten sie uns die Zugreise auf Klassenfahrt oder brachten uns Kindern auch viel Spass beim Familientreffen oder verlängerten unsere Skipause nach dem Mittagessen bevor es wieder auf die Piste ging. Und als Mama schätze ich daran, dass man mit einem Kartenspiel gleich mehrere Spielvarianten zur Hand hat – Und das mit ganz wenig Gepäck 😉

Die Karten

Die Karten unterschieden sich regional sehr. Die französischen Karten behalten dabei zumindest meist das selbe Gesicht. Die deutschen Karten hingegen, unterschieden sich regional von den Bildern her stärker. Je nachKarten und Anzahl Spielkarten heissen die Sets unterschiedlich – Zum Beispiel Romme, Bridge, Poker, Jass, Durak,Tarot, Patience, Tarock und noch viele mehr. Für die unten genannten Lernspiele, macht das aber keinen Unterschied. Bei uns in der Deutschschweiz spielt man meist mit den deutschschweizer Karten oder auch Jasskarten – Daher seht ihr unsere Beispiele auch mit diesen Karten 😉 Aber auch wir spielen zwischendurch gerne mit dem französischen Kartenspiel.

Hier möchte ich Euch zum Start eine kleine Übersicht über das französische und das deutsche Blatt. Während die Farbenbeim französischen Kartenspiel Herz, Kreuz, Pik und KAro heissen und zeigen sind es beim schweizerdeutschen Blatt Schellen, Rosen, Eicheln und Schilten. Die Reihenfolge der Karten geht von den Zahlen von 6 bis 10 (in der Schweiz auch Banner) über Under / Bube, Ober / Dame und König bis zum Ass.

Quartett

Mit dem Quartett lernen die Kinder die Karten und die Farben exakt zu benennen. Dabei brauchen sie anfangs noch etwas Hilfe, aber schon nach 2 bis 3 Partien sind die Bezeichnungen geläufig.

Dieses Kartenspiel wird mit 3 oder mehr Spielern gespielt. Alle Spielkarten werden auf die Spieler verteilt. Ziel ist es auch hier möglichst viele Quartette (jeweils die vier gleichen Karten aus allen Farben – Also Eichel 8, Rosen 8, Schellen 8 und Schilten 8) zu sammeln und abzulegen.

Um Kindern zu Beginn zu helfen, kann man die Karten mit ihnen nach Ihrer Art sortieren (Alle Sechsen, alle Siebnen, etc) und damit aufzeigen von welcher Art noch am wenigsten Karten fehlen. Wenn die Kinder noch nicht alle Karten in der Hand halten könnten, hilft es ihnen ein Versteck zu geben in dem sie die Karten auslegen können. Wir drehen dabei manchmal die Stühle um, so dass sie mit der Lehen zueinander stehen. Auf dem Sitzleder legen die Kinder dann ihre Karten aus und finden es super spassig so zu spielen.

Der Spieler, der an der Reihe ist, darf die ihm fehlenden Karten von seinen Gegenspielern spezifisch verlangen und spricht sie dafür direkt mit Vornamen an – Also zum Beispiel „Stefan, ich möchte Deine Rosen 8“. Hat Stefan sie, muss er sie aushändigen. Hat er die Rosen 8 nicht, ist er als nächster an der Reihe und darf die anderen nach den von ihm gesuchten Karten fragen.

Es wird gespielt, bis keine Karten mehr im Umlauf sind. Gewonnen hat am Ende, wer am meisten vollständige Quartette gesammelt hat.

Elfer raus!

Ja, Elfer raus kann unterwegs auch mit einem gaanz normalen Kartenspiel gespielt werden. Das ist naheliegend, geht aber gerne vergessen. Mit diesem Spiel lernen die Kinder die Reihenfolge der Spielkarten sehr gut kennen.

Auch Elfer raus wird mit 2 oder mehr Spielern gespielt. Jeder Mitspieler erhält 5 Karten, der Rest kommt auf einen verdeckten Stapel in der Mitte des Tisches. Gespielt wird reihum immer eine Karte. Ziel ist es auch hier, die eigenen Karten raschmöglichst abzulegen – Allerdings in der richtigen Reihenfolge. Die Regeln dafür sind:

• Zuerst muss eine 10 gespielt werden. Damit wird eine Farbreihe eröffnet. Die Startkarten werden untereinander aufgereiht.
• Danach sind die Spielkarten in der richtigen Reihenfolge nach unten und oben abzulegen.
• Kannst Du keine Karte ausspielen, musst Du eine Karte aufnehmen.

Wer hier eine 6 oder ein Ass hat, sollte clever spielen. Damit Du nicht verlierst, solltest Du Karten die anderen weiterhelfen noch etwas aufsparen 😉

Tschau Sepp oder Mau Mau

Mit diesem Kartenspiel geht es erstmal darum zu lernen, welche Karten aufeinender gespielt werden können. Selbe Spielkarte, selbe Farbe, aber auch das gewisse Karten spezielle Aufgaben erfüllen oder zu bestimmten Zwecken eingesetzt werden.

Tschau Sepp wird mit zwei oder mehr Spielern gespielt. Dabei werden jeweils 5 Karten (jeweils 6 bis 10 und Unter / Bube, Ober, König, Ass in 4 Farben) an die Spieler verteilt. Die restlichen Karten werden  als verdeckter Stapel in der Mitte der Spieler abgelegt. Die oberste Karte wird als Startkarte aufgedeckt. Gespielt wird reihum immer eine Karte. Ziel ist es, die eigenen Karten raschmöglichst abzulegen. Die Regeln dafür sind:

• Du spielst eine Karte der selben Farbe. (Zum Beispiel Rosen 8 auf Rosen König / Herz 8 auf Herz König)
• Du spielst die selbe Karte einer anderen Farbe. (Zum Beispiel Schellen 6 auf Rosen 6 / Pik 6 auf  Schaufel 6)
• Du spielst den Unter / Buben und seine Farbe gilt unabhängig davon ob sie passt oder nicht.
• Kannst Du keine Karte legen, nimmst Du eine auf. Wenn sie eine der obigen Kriterien erfüllt, darfst Du sie legen.
• Gewonnen hat, wer zuerst alle Karten abgelegt hat.

Beim „Tschau Sepp“ gibt es eine Zusatzregel: Wer nach dem Ablegen nur noch eine Karte in der Hand hält, muss „Tschau“ rufen und nach dem Ablegen der letzten Karte in der folgenden Runde „Sepp“. Geht das „Tschau“ vergessen bevor die Karte vom folgenden Spieler gespielt wird, muss eine Karte aufgenommen werden.

Beherrschen die Kinder dieses Spiel schon gut, können Zusatzregeln eingeführt werden:

• Wird eine 7 gelegt, muss der nächste Spieler eine Karte aufnehmen
• Wird eine 8 gelegt, muss der nächste Spieler eine Runde aussetzen.
• Wird eine 9 gespielt, wird die Richtung gewechselt.

Damit wird Dir das Spiel sehr bekannt vorkommen. UNO lässt grüssen 😉

Spiel ohne Namen

Na, kennt Ihr das? Ihr habt als Kind ein Spiel gespielt für das ihr gar keinen Namen kennt? Yep, das ist so ein Fall. Wenn Ihr den Namen dieses Kartenspiels wisst, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr kommentieren würdet. Vielleicht gibt es dafür ja auch regional unterschiedliche Namen wie beim Mau Mau aka Tschau Sepp 😉

Bei diesem Kartenspiel geht es darum Muster zu erkennen und die Regeln schon etwasabstrackter anzuwenden.

Dieses Kartenspiel spielt man alleine oder man tritt mit zwei Kartensets gegeneinander an. Ziel ist es am Ende die Karten auf möglichst wenige Stapel zusammenfassen zu können. Wer es schafft, das am Ende nur zwei Stapel übrig sind, ist DER Meister!

Die Karten werden gemischt und verdeckt gehalten. Nun legt man die ersten zwei Karten nebeneinander auf dem Tisch zur Vorbereitung. Ab jetzt geht es los. Jede weitere gelegte Karte  wird mit der vorletzten Karte verglichen. Ist es dieselbe Farbe oder dasselbe Bild / dieselbe Zahl? Wenn ja, darf die Karte dazwischen auf die vorletzte Karte gelegt werden (wie auf dem Bild). Und die Kartenreihe rückt zusammen. Dies hat Einfluss auf die früher gelegten Karten. Denn daraus ergibt sich wieder eine neue Konstellation und weitere Kartenstapel können aufeinandergelegt werden. Wenn man das geschickt macht und aufmerksam spielt, ist das ein wunderbarer Zeitvertreib.

Mit welchem Kartenspiel spielt man in Eurer Region? Und welche Lernspiele spielt ihr mit Euren Kindern? Lasst es mich in den Kommentaren wissen, wir probieren auch immer wieder gerne neue Kartenspiele aus 😉

Liebe Grüsse

Alexandra

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