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Über eine Milchpumpe habe ich mir während der Schwangerschaft keine Gedanken gemacht. Ich würde die Zwillinge stillen, was gibt’s da noch drüber nachzudenken. Und dann kamen sie zur Welt. Sechs Wochen zu früh und zu schwach um selbst von der Brust zu trinken…

Die ersten Tage nach der Geburt konnte ich die Milchpumpe im Krankenhaus verwenden, doch schon nach wenigen Tagen wurde ich entlassen und die Babies mussten noch auf der Neonatologie bleiben. Da stand ich nun: Total erledigt von unserem Notkaiserschnitt, als Mama von Babies, die ihre Milch über die Magensonde erhielten, mit gespannten Brüsten und ganz ohne Milchpumpe… Natürlich durfte ich während der Besuchszeit auf der Frühchenstation jederzeit die hauseigene Milchpumpe verwenden.  Doch um den Milchfluss anzuregen, aufrecht zu halten und einer Brustentzündung vorzubeugen, reichte das nicht aus. Und nur eine frischgebackene Mama kann wohl nachfühlen, was für ein dringendes und tiefes Bedürfnis es ist, die wertvolle Muttermilch für die Babies in ausreichender Menge „erschaffen“ zu können.

Ich erfuhr, dass professionelle Milchpumpen von Spitälern, Apotheken und Drogerien verliehen werden. So klapperten wir auf dem Nachhauseweg die nächsten drei Apotheken ab – Aber alle hatten ihre Milchpumpen bereits verliehen…  Wir waren nun schon eine ganze Weile unterwegs, der Druck in meinen Brüsten stieg stark an und so rief ich fast schon verzweifelt direkt bei Medela, dem Hersteller der Krankenhaus-Milchpumpen, an. Die freundliche Dame verstand die Dringlichkeit meiner Anfrage sofort und sandte mir daraufhin augenblicklich per E-Mail eine Liste aller Geschäfte und Hebammen zu, die Milchpumpen verleihen. Einen Anruf und keine Stunde später brachte mir eine Hebamme aus der Nähe eine Milchpumpe nach Hause und ich konnte aufatmen. Heutzutage gibt es auf der Medela Homepage einen Locationfinder (Schweiz, Deutschland), der es jungen und werdenden Müttern noch einfacher macht, herauszufinden wo sie eine professionelle Milchpumpe mieten können.

Eigentlich dachte ich, dass ich die Milchpumpe nur so lang brauchen würde, bis die Babies kräftig genug sind, um sie stillen zu können. Mit einem unserer Babies klappte das tatsächlich und es konnte nach einigen Wochen aus eigener Kraft genug Muttermilch direkt von der Brust trinken. Das andere Baby verweigerte jedoch die Brust obwohl es nun ebenfalls stark genug gewesen wäre… Um den gleichen Stillrhythmus beibehalten zu können, pumpte ich meine Milch über lange Zeit beidseitig freihändig ab und gab den Babies tagsüber jeweils gleichzeitig die Flasche. Das Schöne daran war, dass auch der Papa an dieser schönen Aufgabe teilnehmen und so innigen Momente mit jedem der Babys erleben konnte. Nachts stillte ich unser Stillbaby in aller Ruhe, während unser Flaschenkind schon etwas länger durchschlief.

Von Medela gibt es dazu ein wunderschönes Video, das sechs Familien zeigt, die den Hunger ihrer Babies mit abgepumpter Milch stillen. Vor allem die Freude der Väter über die Möglichkeit damit die Beziehung zu den Babies zu vertiefen ist einfach rührend!

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=sZOKSro34iY&w=1140&h=675]

Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von Medela.