Babies und Kleinkinder zu wickeln ist phasenweise eine herausfordernde Aufgabe. Für viele Zwillingsmütter ist es jedoch auch immer eine zusätzliche Chance sich ein paar Minuten ganz einem Kind zu widmen und nebst dem Wickeln einen vergnüglichen Moment mit ihm zu teilen. Aber was ist, wenn die Babies in dieser Zeit gerade alles andere lieber tun, als sich die Windel wechseln zu lassen? Treten, wegdrehen, durchbiegen – All das erschwert das Wickeln sehr und so fühlt es sich rasch nach einem Kampf an. Viel Geschrei und Mama ist danach durchgeschwitzt und mit den Nerven am Ende… Wir kennen das ebenfalls sehr gut, aber oft fanden wir nach einiger Zeit ein paar Mittel, die die Situation entspannten.

Hilfreiche Ausstattung

Im Babyalter erhielten wir ein Mobile geschenkt mit dem Rat es über den Wickeltisch zu hängen. Wenn die Babies während dem Wickeln gerade viel gestrampelt haben, gaben wir dem Mobilé einen Schubs. Sobald es zu drehen begann, wurden die Augen der Babies gross und das Strampeln liess sofort nach.

Aufgrund des Tipps einer Freundin entschieden wir uns von Beginn weg für eine breite Wickelmatte. Dies machte sich mehr als bezahlt, als die Zwillinge schon etwas grösser waren und mich beim Wickeln oft in den Bauch traten. So konnte ich Sie einfach um 45 Grad drehen und meine Arbeit leicht seitwärts verrichten.

Wenn die Kleinen schon in der Phase sind, in der sie entweder versuchen zu entwischen oder sich zum Wickeln nicht mehr hinlegen wollen, können Pants helfen. Mit etwas Übung kann Mama schon bald in Stehen wickeln und die Windelhöschen sind dabei super praktisch ?

Einer der wichtigsten Punkte um Zwillinge entspannt wickeln zu können, war es, den anderen an einem sicheren Platz zu wissen. So konnte ich mich voll einem Baby widmen ohne dauernd beide Augen und Ohren beim anderen haben zu müssen. Das ermöglichte es mir überhaupt die intime Angelegenheit zu einer verspielten und schönen Zeit mit einem Baby werden zu lassen. Da wir neben den Babybetten wickeln, hab ich den jeweils anderen ins Bettchen gelegt und ihm einige Spielsachen gegeben.

Vorbereitung

Eine Weile lang (mit etwa 20 Monate) tobte unser Junge jedes Mal, wenn wir ihn zum Wickeln holten und so war es oft sehr schwierig und unschön für alle Beteiligten. Das Ankündigen des Wickelns hat hier leider kaum geholfen… Spannenderweise half es, wenn ich ihn nach dem Hochheben nochmals abstellte und ihn nach 5 Minuten nochmals holte. Vielleicht war die persönliche Ansprache einfach nicht konkret genug und das Hochheben um einiges deutlicher.

Wenn die Windel voll war und gerade intensiv mit etwas Kleinem gespielt wurde, konnte ich sie oft auch einfach damit hochheben und wickeln ohne dass sie aus dem Spiel gerissen wurden.

Unterhaltung während dem Wickeln

Während des Wickelns spielten wir oft das Gugus-Dada- oder auch Guck-Guck-Spiel, in dem ich mir die Hände vor die Augen halte, „Gugus“ sage und sie dann wegnehme und „Dada“ rufe. Ebenfalls sehr beliebt war „Es kommt ein Bär von Zürich/Konstanz her…“, bei dem man mit den Fingerspitzen vom Fuss über den Bauch zum Kinn marschiert und das Baby dann ganz zart in die Nase, das Kinn oder ins Ohr kneift. Alternativ kamen aber auch Tiergeräusche, streicheln und massieren, ins Ohr flüstern oder einfach Plaudern meist ganz gut an.

Hat das alles nichts geholfen, dann hab ich ihnen meist etwas Spannendes in die Hände gegeben – Etwas, das es nur in dieser Situation gab. Je nach Alter waren das Babyrasseln, Babyhaarbürste, Babyzahnbürste, später dann eine grosse Tube Zahnpasta bei der sie versuchten den Deckel aufzuschrauben, die elektrische Zahnbüste bei der sie den Knopf betätigen wollten, oder ein kleines Etui mit Haargummis, die sie herausnahmen und wieder hineinpackten.

Wenn das Kind bereits alt genug ist, kann es vielleicht schon selbst mithelfen. Das Herauszupfen der Feuchttücher lenkt wunderbar ab,genauso wie das Auseinanderfalten der Windel.

Derya, eine Mama die ich in einer Facebook-Zwillingselterngruppe traf, hatte ebenfalls eine tolle Idee. Ihre Mädchen unterhält sie beim Wickeln mit der Puppe Pipikaka anhand derer sie den Mädchen das Wickeln näher bringt und alle drei viel Spass dabei haben. Als Bonus dürfen die Kleinen Ihre Windel, dann selbst zum Eimer bringen.

Unterhaltung, für den wartenden Zwilling

Anfangs nahmen wir den zweiten Zwilling meist mit zur Wickelkommoden, haben ihn ins Babybettchen daneben gelegt und ihm eine kleine Auswahl an spannenden Spielsachen gegeben. Damit war er oder sie dann meist zufrieden bis er an der Reihe war. Und wenn nicht hab ich für beide gesungen und mich zum Affen gemacht 🙂

Ab 18 Monaten wollten sie nicht mehr im Bettchen bleiben und zusehen, sondern lieber beim Geschwisterkind mithelfen. Mit einem Schemel konnten sie beim Wickeln des jeweils anderen zusehen, die frische Windel halten bis ich sie benötigte, die Feuchttücher aus der Verpackung zupfen und sie mir anschliessend reichen.

Mit 21 Monaten holten wir die Wickelmatte auf den Boden und sie halfen von da an auch die volle Windeln des anderen zu öffnen, die frische Windel unter den Po zu schieben und sie am Ende zu verschliessen. Da spielten sie dann danach oft auch mit viel Gelächter „wickeln“ und mussten sich selbst mit den „Hürden“ auseinandersetzten. Von da an nahm das Strampeln stark ab und sie begannen den  Po anzuheben, wenn ich die neue Windel unterschieben wollte 😀

 

Welche Tricks haben Euch geholfen, dass Wickeln zu entspannen?

Unsere Zwillinge sind nun gerade zwei geworden. Die nächste Herausforderung wird definitiv das Trockenwerden und Windeln-nicht-mehr-tragen-wollen werden. Habt ihr hierfür Tipps für mich?