Etwas vom Wichtigsten überhaupt: Seid ein Team! Nach der Geburt kommt eine intensive Zeit auf Euch zu – Die Zwillinge wollen rund um die Uhr betreut werden, Schlaf ist Mangelware, es gibt immer etwas zu tun und die Nerven liegen dadurch manchmal blank. Da ist es verständlich, wenn man sich in die Haare kriegt…
Und das braucht man zusätzlich eigentlich am Wenigsten! Was uns dabei geholfen hat ein Team zu werden, zu sein und zu bleiben waren folgende Erfahrungen:
Findet Euren eigenen Weg
Die Leute werden Euch sagen, wie Ihr Euch die Arbeit teilen sollt – Und natürlich sieht es jeder anders und denkt er wüsste es am besten… Und ratet Mal wie viele davon Zwillinge hatten – Jawohl, nicht einer 😉
Findet Euren eigenen Stil – Der am besten zu Eurem Leben, Euren Kindern und Euch passt. Ihr teilt jede Nacht in zwei Hälften? Gut so! Ihr wechselt Euch jede Nacht ab? Super! Mama macht die ganze Woche jede Nacht und Papa die zwei Nächte am Wochenende? Perfekt! Papa kocht meist zu Abend und übernimmt dafür nur eine Nacht die Woche? Wunderbar! Alles gut solange es für Euch beide stimmt 🙂
Rechnet nicht auf
Wenn die Kinder nachts zum 10. Mal schreien oder die 20. Windel am Tag ansteht, hilft es nicht zu streiten wer an der Reihe ist. Man steht auf oder wechselt die Windel nicht für den Partner, sondern damit der kleine Zwerg nicht länger in seinem Geschäft sitzen muss. Wenn man das im Auge behält, fällt es gleich leichter. Die Ansicht verändert sich und man ist dankbar, wenn der Partner dann auch einmal sagt: «Schatz bleib liegen, ich mach das jetzt!».
Trefft klare Abmachungen
Falls Ihr die Nächte aufteilt, muss klar sein wer von wann bis wann übernimmt. Sonst hört jeder mit einem Ohr auf die Zwillinge, schläft dadurch oberflächlich und wenn dann tatsächlich der «Alarm» losgeht, gibt es Diskussionen von wegen «Ich dachte, das ist Deine Schicht». Das hilft keinem. Vereinbart bevor Ihr schlafen geht klar, wer von wann bis wann übernimmt.
Seid nachsichtig miteinander
Wenn Ihr wegen einer Kleinigkeit zu streiten beginnt, denkt daran, dass es wahrscheinlich aus der grossen Müdigkeit und der daraus resultierenden Gereiztheit liegt. Wenn es Euch selbst gerade so geht, dann spricht es aus. „Schatz, ich bin einfach nur müde und gereizt“ – Das zeigt, dass man nicht sauer aufeinander ist und nimmt bereits den Druck aus der Situation. Und es hilft einander zu verzeihen und sich in die Arme zu nehmen 🙂
Seid stolz aufeinander
Der eine mag der Wickelkönig sein, der andere hingegen der grosse „Beruhiger“. Jedem sein Steckenpferd – Seid stolz aufeinander! Zeigt Euch Eure Anerkennung, dass tut soooooooooo gut 🙂
Gebt Euch Eure Freiräume
Gebt einander zwischendurch die Möglichkeit etwas für sich zu tun. Papa möchte joggen gehen, Mama wünscht sich mal wieder einen Haarschnitt – Das sind kurze, sehr wertvolle Auszeiten, die Euch durchatmen und durchhalten lassen.
Schafft Euch Zeit zu zweit
Ich weiss – Das hört sich an wie ein Witz… Aber wenn sich die Möglichkeit ergibt, ergreift die Chance als Paar gemeinsame Zeit zu verbringen. Ein Dinner zu zweit und Kino ist toll, aber manchmal muss es gar nicht so viel sein. Die Beziehung lässt sich auch bei einem gemeinsamen Abendessen in den eigenen vier Wänden pflegen, bei einem Spaziergang oder beim Sport – Warum nicht etwas miteinander machen, dass früher ein gemeinsames Hobby war?
Lacht darüber
Ihr seid fixnudelfertig, wickelt das Kind zum 100. Mal, das andere schreit währenddessen wie wild und dann pieselt euch der Bub ins Gesicht? Weinen hilft nicht, aber ein lautes, befreiendes Lachen – Ich schwöre euch, die Zwerge werden aufhorchen und innehalten. Und ihr lacht den Stress gemeinsam einfach kurz weg 😉
Redet miteinander
Wenn beide uneeeeeeendlich müde sind, geht dieser Punkt manchmal vergessen. Dabei ist er so wichtig damit Nähe bestehen bleibt. Die Babies schlafen heute mal früher? Oder sie kuscheln sich grad bei Euch ein? Setzt euch zusammen nach draussen, atmet durch und erzählt Euch etwas aus Eurem Tag bei der Arbeit oder mit den Kindern. Oder kuschelt zusammen auf dem Sofa. Oder geht gemeinsam spazieren. Ist dieser Punkt selbstverständlich? Ja, ist er. Trotzdem müsst Ihr euch in diesem Zeiten vielleicht einmal daran erinnern 😉
Eltern zu werden und zu sein ist wohl eine Herausforderung für die meisten Paare. Das Leben dreht sich bei der Geburt um 180 Grad. Jeder muss sich erst einmal in der neuen Situation einfinden und so lernt man sich aufs Neue kennen. Der Weg wird nur gemeinsam leichter und so ist es wichtig zusammen den Weg zu finden, der auf Eure Familie passt. Bis die neue Familie im Leben angekommen ist, dauert es seine Zeit, umso schöner ist es, wenn die Richtung einmal für alle stimmt.
Was sind Eure Erfahrungen, liebe Miteltern? Ich freu mich auf Eure Beiträge in den Kommentaren.
Liebe Grüsse Alexandra
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Mai 1, 2016 um 8:42 pm Uhr
Schön auf den Punkt gebracht, nicht immer einfach einzuhalten.
Ich finde es noch wichtig die Auszeiten nicht gegeneinander aufzurechnen. Manchmal muss Papa an zwei Tagen zwei Stunden joggen, damit er den Kopf frei kriegt, Mama hat aber nur einmal die Woche Sport. Es minutengenau aufzurechnen hilft nicht, sondern führt nur zu zusätzlichem Streß.
Mai 8, 2016 um 9:47 am Uhr
Danke für Deinen Beitrag!
Das sehe ich genauso 🙂
Dezember 21, 2018 um 10:20 pm Uhr
Ohjeee, ich möchte gar nicht wissen, wie es mit Zwillingen ist. Denn wir sind schon mit 2 Kleinen KO. Unser jüngstes Baby ist ein High-Need-Baby, also ein Baby was rund um die Uhr versorgt werden möchte. Ich weiß nicht was anstrengender ist 😉 Aber deine Tipps sind gut und teilweise von uns auch so gemacht.
LG
claudi
Dezember 22, 2018 um 7:25 pm Uhr
Liebe Claudia
Das ist doch toll – Du hast schon Erfahrung mit Babys, dass hilft Dir zum Start mit Sicherheit 😊 Damit bist Du ruhiger und gelassener – Das spühren die Babys und das gibt ihnen Sicherheit. Deine Grosse kann Dir vielleicht schon etwas mithelfen, beim Flasche geben zum Beispiel. Anstrengend wird es auf jeden Fall – Mit Zwillingen, High-Need-Baby und 4. Kind mit Sicherheit noch mehr. Wie alt werden Eure ersten 2 sein, wenn die Zwillinge zur Welt kommen? Nimm Hilfe an und wer weiss, vielleicht findet Euer Kleines die Babys auch schon spannend und es kommt anders als erwartet. Ich drück Euch die Daumen, sende Euch ganz viel Energie & liebe Grüsse, Alexandra