Vor mehreren Jahren haben wir versteckt zwischen zwei Seiten eines alten Fotoalbums einige Blatt Papier gefunden, auf denen meine Mutter niedergeschrieben hat wie ich zur Welt kam. Es mag daran liegen, dass sie nicht mehr lebt, aber diese Niederschrift hat mich sehr gerührt und ich fand es unheimlich schön von diesem Moment – der Mutter und Kind doch so stark verbindet – meines Lebens mehr zu erfahren. Und das nicht als eine Geschichte, die heute erzählt wird und 30 Jahre zurückliegt, sondern die aus der Zeit stammt in der die Eindrücke noch frisch waren. Das war der Moment, in dem ich  mich entschied, das ebenfalls zu tun, wenn ich einmal schwanger sein sollte.

Es gibt bereits vorgedruckte Schwangerschaftstagebücher zu kaufen, da ich das Ganze jedoch frei von der Leber weg machen wollte, hab ich mir anstattdessen einfach ein schlichtes, gebundenes Notizbuch gekauft – Es würde dann schon alles so kommen wie es sollte 😉

So war es dann auch – Im Laufe der Zeit veränderte sich der Umschlag des Buches, sein Inhalt nahm laufend zu und überraschte selbst mich in seiner Vielfalt:

  • Tagebucheinträge über unsere Entscheidung „schwanger“ zu werden und unsere Gefühlen und Gedanken, die uns in der Schwangerschaft begleiteten
  • Berichte über die Frauenarztbesuche mit den obligatorischen Ultraschallbildern
  • Erzählungen über die Reaktionen unserer nächsten Freunde und Familie auf die Neuigkeit, dass wir schwanger sind und Zwillinge erwarten
  • Fotos der werdenden Mama im Profil um zu zeigen wie der Bauch wächst
  • Diagramme über die Zunahme beim Gewicht und dem Bauchumfang
  • To Do Listen damit nichts vergessen ging (Behördengänge, Vorbereitungen bei Mutti’s Arbeitgeber, Krankenkasse & Versicherungen, Geburtsvorbereitungen, Besorgungen, Netzbau – Man glaubt ja nicht was da alles zusammenkommt…)
  • Liste der Basisausrüstung, wie wir sie uns wünschten und die uns sinnvoll erschien
  • Ein Plan des Kinderzimmers
  • Unsere Namensliste
  • Die Schilderung der Geburt
  • Eine Liste mit allem, was den Zwillingen geschenkt wurde – So dass auch alles korrekt verdankt werden konnte 😉
  • Eie Liste mit allem, das uns geborgt wurde – Damit alles wieder seinen Weg zurück zum rechtmässigen Besitzer finden konnte J
  • Die Planung der Taufe mit Gästeliste und Menuwahl

Das alles ist natürlich nicht in perfekter Prosa verfasst, sondern mehr einfach so wie es sich entwickelt hat – Alles handschriftlich mit auch mal hastig eingeschriebenen Stichpunkten, dann wieder Tagebucheinträge im herkömmlichen Stil, verträumte Kritzeleien und natürlich auch durchgestrichene oder abgehackte Punkte.

Dieses Notizbuch hat mich etwa 12 Monate lang begleitet, war in Zeiten der „Schwangerschaftsvergesslichkeit“ ein wertvoller Anker und ist nun ein Schatz an Erinnerungen, die ich teilweise bereits 15 Monate nach der Geburt vergessen habe.

Ich selbst habe bereits heute viel Freude daran und hoffe, dass sich auch meine Kinder – vornehmlich wahrscheinlich meine Tochter – darüber freuen werden, wenn es bei Ihnen soweit ist.

Habt Ihr ein Schwangerschaftstagebuch? In welcher Form? Was haltet Ihr fest?

Falls Ihr lieber eine vorgedrucktes Schwangerschaftstagebuch habt, gibt es eines speziell für Zwillingsmütter. Mehr dazu hier 🙂